Mittwoch, 15. Dezember 2010

Ein Haßkommentar

Haßte was, biste was (1)


Es ist ein Kreuz in dieser Welt mit dem Haß.

Der russische Rechtsradikale (2) - der slawische Untermensch also, wie ihn Hitler und seine Freunde gerne scherzhaft zu nennen pflegten - läuft mit Hitlergruß durch Moskau.

Der deutsche Rechtsradikale haßt traditionellerweise Juden weil es ja semitische Untermenschen sind und nimmt gerührt zur Kenntnis, daß auch der Araber den Juden haßt. Irritierenderweise ist der Araber selber Semit, merkwürdigerweise sogar semitischer als der normale Jude, der seit Jahrhunderten in Europa wohnt. Wenn der Araber in Arabien bleibt und dort gegen Juden zündelt, ist er der liebste Freund des deutschen Rechtsradikalen. Kommt der Araber nach Deutschland wird er von rechtsradikalen Glatzen durch die Straßen gehetzt, verprügelt und gegebenenfalls auch erschlagen.

Der Türke ist Moslem und als Moslem mag er die Juden auch nicht so gern, das freut den deutschen Rechtsradikalen. Außerdem ist der Türke kein Semit, ein weiterer Pluspunkt. Allerdings hat der Türke die bedauerliche Eigenschaft, in ziemlich großer Zahl in Deutschland zu hausen. Das ist nicht nett vom Türken, weswegen feinsinnige Rechtsradikale schon mal an seiner Haustür zündeln.

Der Perser, das weiß der gebildete Rechtsradikale, ist Arier und von Ariern hält der Rechtsradikale viel, weil er selber einer ist. Irritierenderweise schaut der persische Arier aber nun gar nicht wie ein vorschriftsmäßiger Arier aus, also so groß und blond wie Hitler, und so schlank wie Göring. Schaut man genauer hin, so erinnert einen der Perser eher an den Juden, wie ihn Volksgenosse Streicher so gerne zeichnen ließ.

Es ist, wie gesagt, ein Kreuz in dieser Welt mit dem Haß. Früher, als alles noch besser war, war das Hassen viel einfacher.

Ich hasse komplizierte Sachen!
Zum Schluß ein Lied, zwei, drei.
 
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(1) In den frühen sechziger Jahren gab es den Slogan "Hast du was, bist du was - Sparkasse", ganz ohne Augenzwinkern.
(2) Bitte beachten, daß der Text von  2010 ist, damals lebte Wladimir Wolfowitsch Schirinowski noch, der Russenhitler, wie ihn die BILD-Zeitung zu nennen pflegte.

2 Kommentare:

  1. Haß ist ein Gefühl, das ich lange nicht kannte. Ich mußte 40 Jahre alt werden, um gehaßte Personen zu haben. Eigentlich will ich denen auch nur hin und wieder ans Bein pinkeln, denn außer mir mal ne Kalaschnikoff zu wünschen, geht der Wunsch von Haß denn doch gegen Null. Verachtung, das wünsche ich mir, und sonst: easy going, die Dummheit lebt halt auch.

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